Samstag, 8. Juni 2013

Rezension - Der Weg der gefallenen Sterne

Verlagsinfo & Inhalt



Autor:                                     Caragh O´brien 
Titel:                                      Der Weg der gefallenen Sterne
Originaltitel:                            Birthmarked
Preis neu:                                16,99 €
Preis ReBuy:                            12,69 €
Release:                                  April 2013
Verlag:                                    Heyne Verlag
Seiten:                                    352

Inhalt: 
Nachdem sie bereits unzählige Gefahren überstanden hat, brennt das Herz der jungen Gaia noch immer für den Schutz der Kinder. Inmitten einer völlig zerstörten Welt muss sie eine schwierige Entscheidung treffen. Sie beschließt, die Siedlung im Ödland zu verlassen, in der sie gerade eine neue Heimat gefunden hatte. Mit einer Schar von tapferen Frauen und Männern kehrt sie zur Stadt hinter der Mauer zurück, um Hilfe zu erbitten. Werden sie die gefährliche Reise überstehen? Und wird sich Gaias Hoffnung auf eine bessere Zukunft endlich erfüllen?

Erster Eindruck:
Wenn ich die Bücher lese, verfalle ich schnell in Gaias Welt und kann kaum von den Büchern ablassen. Deshalb ist es umso merkwürdiger, dass meine Vorfreude sich (im Gegensatz zu manch anderen Trilogien) immer relativ in Grenzen hält. Ich kann es selbst nicht erklären. Gut, dass mich O´Brien immer wieder eines bessere belehrt. 

Cover:
Drei Bücher, drei Mal das selbe Cover mit einer anderen Hintergrundfarbe. Sollte langweilig sein, ist es aber nicht. Irgendwie mag ich diese Konsequenz. Die drei Bücher bilden optisch absolut eine Allianz. Nichts desto trotz finde ich die Originalcover schöner (: Konsequenz hin oder her, die englischen Cover sind einfach ein Traum. Und wieso sind eigentlich die deutschen Titel so unglaublich lang (und poetisch)? Sollen sie ihre Kreativität nächstes mal doch lieber in die Hülle stecken, anstatt in den Titel ;) 

Kritik:
Eigentlich habe ich nie Probleme wieder in ein Buch einzusteigen. Egal wie lange der vorherige Teil zurückliegt - die Erinnerung sind schnell wieder da. Dies war bei diesem Buch nicht der Fall. Die Autorin verzichtet auf langwierige Rückblenden, bezieht jedoch die Geschehnisse aus dem ersten sowie aus dem zweiten Teil sehr intensiv in den letzten Band ein. Ich finde es großartig, dass die Bücher alle so stark miteinander verbunden sind, dennoch gebe ich den Tipp sich die Charaktere und Ereignisse der vorherigen Teil vor dem Lesen noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. 

Die Autorin legt auch in diesem Teil wieder großen Wert auf die genetischen Probleme der Zukunft. Paare sind nicht in der Lage Eltern zu werden, Es werden mehr Männer als Frauen geboren und viele Kinder erkranken und sterben viel zu jung. Eine Zukunftsversion die sich auf den immer kleiner werdenden Genpool der Menschheit bezieht und somit in eine vollkommen neue Richtung der Dystopien geht.
Dabei muss ich hinzufügen, dass ich oft nicht das Gefühl hatte eine Trilogie zu lesen. Ich weiß, gerade habe ich noch gesagt, wie stark die Ereignisse der letzten zwei Bücher in dieses einfließen, aber gerade das hat mich wirklich oft verunsichert. Es ist zwar ein und das selbe Setting und in jedem Teil ist man mit diesem Genpool konfrontiert und dennoch sind alle drei Geschichten dieser Trilogie so anders, dass sie auch für sich alleine stehen könnten. 
Zudem kommen teilweise einfach zu viele Figuren hinzu. Zum einen tauchen alle bekannten Personen noch einmal auf (und davon gab es ja schon ein paar) und zum anderen kommen auch noch ein paar dazu. Beziehungen werden deshalb nur kurz behandelt, schnell wieder abgeschlossen und es gibt eine Vielzahl an Nebenhandlungen die dann einfach zu kurz kommen. Selbst (ACHTUNG SPOILER) der Tod einiger Figuren die ich wirklich ins Herz geschlossen hatte, wurde so schnell abgehandelt, dass sie mich nicht wirklich berühren konnten.

Den roten Faden der Geschichte stellt natürlich Gaia dar. Sie ist eine wirklich wundervolle Protagonistin. Mit ihrem vernarbten Gesicht, ihrer ruhigen Art und ihrer Souveränität, ist sie etwas ganz besonderes. Sie ist nicht eine dieser unnahbaren Heldinnen mit denen wir uns nicht identifizieren können. Sie ist irgendwie nahbarer. Im letzten Teil hat sie sich noch einmal weiter entwickelt. Ihre Entscheidungen sind nicht perfekt, aber dennoch ist sie erwachsen geworden. 

Die Romantik kam in diesem Band etwas zu knapp und hat mir im vorherigen Teil besser gefallen, dennoch ist es schön Leon hier besser kennen zu lernen und die beiden endlich glücklich zu sehen. Das komplizierte Liebeschaos aus dem letzten Band hat sich anscheinend gelichtet (: Leon ist nicht unbedingt mein Lieblingscharackter, aber nun gut. Man kann ja nicht alles haben!

Die Spannungskurve in diesem Buch steigt sehr adäquat (höhö tolles Wort). Anfangs brauchte dieser Teil etwas um in Fahr zu kommen. Es kam selten zu großen Schlachten, Blutvergießen und dramatischen Kämpfen. Trotzdem war "Der Weg der gefallenen Sterne" nie langweilig. Es war halt eben auf einer intellektuellen Ebene spannend und blieb damit seinem Charme treu.  
Am Ende der Geschichte lässt es Frau O´Brien jedoch noch einmal Krachen. Plötzlich geht die Post ab und man kann das Buch nicht mehr zur Seite legen.

Das Finale ist dabei wirklich schön geworden. Zwar ist auch hier wieder alles sehr "schnell", aber doch ansprechend. Gaia und ihr Held haben vielleicht nicht das perfekte Happy End, aber dieses hätte weder in die Welt noch zu der Geschichte gepasst. Die Autorin hat es dabei optimal geschafft die Handlungsstränge insoweit offen zu lassen, dass wir damit zufrieden sind, unserer Fantasie aber auch weiterhin freien Lauf lassen können. 

Fazit:
Ich denke diese Trilogie wird von vielen unterschätzt oder einfach nicht bemerkt. Und das ist wirklich schade! Jeder der sich diese Bücher entgehen lässt macht einen großen Fehler. O´Brien führt uns gemeinsam mit Gaia in eine vollkommen neue und faszinierende Welt, die ganz andere Schwerpunkte setzt als die üblichen Dystopien. Zugegeben, der dritte Teil ist meiner Meinung nach der Schwächste. Das Buch war sehr dünn, wobei es doch mit so viel hätte noch gefüllt werden können. Dennoch ist es ein schönes Buch und ein würdiger Abschluss für eine außergewöhnliche Trilogie. 


P.S
Und so schön hätte das ganze aussehen können:



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