Samstag, 24. November 2012

Rezension: Warm Bodies



Verlagsinfo & Inhalt 

Englischer Titel:        Warm Bodies
Deutscher Titel:        Mein fahler Freund
Autor:                       Isaac Marion
Preis:                        09,50 € 
Erschienen:               14 Oktober 2010
Seiten:                      240
Kritik zur Verfilmung 

Erster Satz:  "Ich bin tot, aber es ist nicht so schlimm."

Klappentext:
R ist ein Zombie. Es ist ihm ziemlich peinlich, dass er sich nur an den ersten Buchstaben seines Namens erinnern kann. Wie die anderen Zombies verbringt R seine Zeit mit Herumstehen und Stöhnen. Was die Wenigsten wissen: Tot sein ist leicht. Bei einem der Raubzüge in der Stadt trifft R auf Julie. Dummerweise hat er gerade das Hirn ihres Freundes gefressen. R weiß nicht warum, aber er verliebt sich in Julie - ausgerechnet in ein lebendes menschliches Wesen. 
"Mein fahler Freund" erzählt die Geschichte des best aussehenden und charmantesten Zombies aller Zeiten. 

Zum Buch 
Vergesst Vampire, Engel und Werwölfe! Zombies sind die neuen Underdogs der Bücherwelt!  Ja okay, sie sind vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig und auch nicht ganz so eloquent oder edel, aber hey! Jeder hat eine Chance verdient! 

Vorweg muss ich gestehen, dass ich das Buch auf englisch gelesen habe. Dies hat eigentlich mehrere Gründe:
Erstens! Das deutsche Cover wie auch der Titel sind wirklich grässlich! (weswegen es auch nie seinen Weg zu dieser Seite finden wird! :D)
Zweitens! Die englische Ausgabe ist um einiges günstiger und die Formulierung ist noch ein bisschen charmanter. 
Und Drittens.... Na ein "Drittens" gibt es nicht, aber Punkt 1 und 2 sind ja auch schon Grund genug! 
So viel also dazu.

Das (englische) Cover ist wirklich gut geworden. Ich denke jeder kann sich gerade denken wieso eine lebende Vene auf dem Titelbild ganz gut zu einem Zombieroman passt. Dieses "anatomische Stilmittel" findet sich übrigens auch im ganzen Buch wieder! Vor jedem Kapitel gibt es  schön illustrierte anatomische Bilder vom menschlichen Körper. Auch mal was Neues! 
Warm Bodies ist übrigens (ausnahmsweise) mal keine Trilogie! Ob ihr das nun gut oder schlecht findet, überlasse ich euch. 

Die Geschichte erleben wir aus der Sicht von dem Zombie "R". Er beschreibt uns seine kleine, tote Welt auf eine sehr trockene aber auch humorvolle Art und nimmt uns mit in seinen Zombiealltag. Er lebt dabei mit vielen anderen Untoten auf einem verlassenen Flughafen, wo er Rolltreppen auf und ab fährt, zwischen durch mal ein paar Gehirne frisst oder versucht Konversation mit anderen Zombies zu betreiben. R ist dabei ein sehr charmanter und (mann wird es wohl kaum glauben) tiefgründiger Zombie der mit vielen inneren Konflikten zu kämpfen hat. 
Als er eines Tages wieder mit seinen "Freunden" auf einen Raubzug geht, tötet er dort den lebenden Perry. Als R sich anschließend am Gehirn des Mannes zu schaffen macht, durchlebt er dessen komplette Vergangenheit und verliebt sich daraufhin in Perrys Freundin, Julie. 
R rettet Julie vor seinen hungrigen Artgenossen und zwischen den Beiden beginnt so etwas wie eine Beziehung. Stück für Stück erhält R seine Menschlichkeit zurück und muss am Ende des Buches eine wichtige Wahl treffen:
Leben oder Tod? 

Ja ich weiß. Das hört sich alles wirklich sehr skurril an und ich muss an dieser Stelle auch eine Warnung aussprechen: Dieses Buch ist nicht für jeden etwas!
Es ist nämlich schon so, dass kein Zombieklischee ausgelassen wird! Die Zombies grunzen und stöhnen, torkeln und seufzen oder stehen einfach nur leblos in der Gegend herum und faulen vor sich hin. Manche von ihnen sind ganz gut erhalten (wie zum Beispiel unser Freund R), manchen fehlt aber auch das ein oder andere Körperteile und hier und da wird zwischen durch halt auch mal jemand gefressen. 
Stimmt, das hört sich schon ziemlich eklig an. Aber Isaac sorgt dafür, dass wir uns trotz der oben beschriebenen Fakten dennoch nicht von R abgestoßen fühlen.  Er beschreibt sich und seine Welt auf solch eine faszinierende und teilweise auch wirklich traurige Weise, dass er uns einfach leid tut und wir hoffen, dass es ein Happy End für ihn gibt.

Während "R" uns mit seiner teilweisen sehr poetischen Gedankenwelt zum lachen und weinen bringt, ist Julie von einem ganz anderen Kaliber. Sie ist nicht gerade eine Freundin schöner Worte und somit wird auch kein Gedanke und keine Aussage in Watte gepackt.  Trotz dessen ist mir auch Julie von Anfang an sympatisch. Sie ist für Außenstehende knallhart und geigt unserem armen Zombie auch oft genug die Meinung, aber sie hat natürlich auch ein paar ruhigere Momente und diese sind dafür auch umso schöner. 
Auch die Nebencharaktere von Warm Bodies sind unglaublich liebenswürdig. Sei es Perry, der uns ab und zu Einblicke in seine Vergangenheit gewehrt, Nora die auf ihre ganz eigene Art und Weise mit dem Untoten umgeht oder auch Rs  Zombiekumpel M, der uns nicht selten zum schmunzeln bringt.  Jeder einzelne ist etwas Besonderes. 

Nun was die Liebesgeschichte in Warm Bodies angeht....
.... diese kann man sich wirklich nur sehr schwer vorstellen. Ich selbst war zu Beginn des Buches wirklich skeptisch. Aber Isaac zeigt uns, dass es möglich ist! 
Die Romanze ist sehr, sehr zart. Mann darf hier keine großen Liebesszenen und wilde Knutschorgien erwarten! Das ganze spielt sich auf einer ganz anderen Ebene ab und lässt uns das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen.
Das Motto von Warm Bodies könnte dabei romantischer eigentlich gar nicht sein:
Denn die Liebe ist stärker als der Tod. 

Fazit: 
Warm Bodies gehört ab heute zu meinen absoluten Favoriten. Es ist einfach etwas anderes und bietet uns nicht nur Liebe, Spannung und Humor sondern auch Tod, Drama und Horror. Dieses Buch ist nicht für jeden etwas und es wird wahrscheinlich tausende Leute geben, die es schrecklich oder einfach abscheulich finden.
Aber wenn ihr offen für die Art dieses Buches seit und es nicht von Anfang an ablehnt, bin ich mir sicher, dass ihr R und Julie genauso schnell ins Herz schließen werdet wie ich. 






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